Der SRU begrüßt Zielsetzung und Leitprinzipien des Eckpunktepapiers. Er hält eine zielgerichtetere Steuerung der Erzeugung und Verwendung von Biomasse in Deutschland und Europa angesichts der starken und sich weiter intensivierenden Konkurrenz um Biomasse und Landfläche für notwendig. Entscheidend ist, dass der Beitrag der Biomasse zur Treibhausgasneutralität aus einer systemischen und globalen Perspektive verstanden wird. Nur so kann vermieden werden, dass der Import von Biomasse und/oder die Verringerung von Flächen für die heimische Nahrungsmittelproduktion zu problematischen Landnutzungsänderungen, zur Verlagerung von Treibhausgasemissionen und zu weiteren negativen Umwelteffekten in anderen Ländern führt. Die Nationale Biomassestrategie sollte zudem das verbreitete Missverständnis ausräumen, dass die energetische Nutzung von Biomasse grundsätzlich klimaneutral sei, weil nur die Menge an CO2 freigesetzt wird, die während des Pflanzenwachstums aufgenommen wurde. Diese pauschale Annahme basiert auf einer für reale Entscheidungssituationen untauglichen analytischen Rahmensetzung. Die Treibhausgasbilanz verschiedener Erzeugungen und Nutzungen muss differenziert analysiert werden. Der Rat steht zur Verfügung, um seine Expertise zu den Themen Kaskadennutzung, energetische Nutzung von Holzbiomasse und Reform des Bundeswaldgesetzes in die Konsultation einzubringen.