Wohnungsneubau ökologisch ausrichten
Datum 21.11.2018
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat heute in Berlin seine Stellungnahme „Wohnungsneubau langfristig denken – Für mehr Umweltschutz und Lebensqualität in den Städten“ vorgestellt. Er will damit den Blick auf die ökologischen Anforderungen an den Wohnungsneubau lenken.
„Der dringend benötigte Neubau von Wohnungen in den Ballungsräumen darf nicht dazu führen, Umweltfragen auszublenden“, sagte die Ratsvorsitzende Prof. Dr. Hornberg. Die derzeitige Bautätigkeit wird die Lebensqualität in den Städten für die kommenden Generationen prägen. Dabei müssen sowohl die ökologische als auch die soziale Verantwortung im Mittelpunkt stehen, um unsere Städte zukunftsweisend zu gestalten.
Damit aus den Wohnungen von heute nicht der Bauabfall von morgen wird, müssen sie mit geringem Aufwand an sich ändernde Anforderungen anzupassen sein. Dies gilt auch für die erforderlichen Infrastrukturen, wie zum Beispiel Schulen und andere öffentliche Gebäude. Für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft im Bau werden umweltfreundliche und gesundheitsverträgliche Baustoffe benötigt. Bereits im Entwurf sollten Wohnungsbauvorhaben unbedingt mit ihren Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachtet werden.
Der SRU empfiehlt der Bundesregierung, zeitnah einen bundesweiten Handel mit Flächenzertifikaten einzuführen. Mit diesem Instrument kann gelenkt werden, dass nur dort gebaut wird, wo Bedarf besteht. Nur so kann das Flächensparziel der Bundesregierung aus der Nachhaltigkeitsstrategie angesichts der derzeit hohen Wohnungsnachfrage erreicht werden.
Die Stellungnahme steht ab sofort auf der Website des SRU zur Verfügung:
Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Carsten Neßhöver (SRU-Generalsekretär), Tel.: +49 30 263696-110,
E-Mail: Carsten.Nesshoever@umweltrat.de.
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) berät die Bundesregierung seit mehr als 45 Jahren in Fragen der Umweltpolitik. Die Zusammensetzung des Rates aus sieben Professorinnen und Professoren verschiedener Fachdisziplinen gewährleistet eine wissenschaftlich unabhängige und umfassende Begutachtung sowohl aus naturwissenschaftlich-technischer als auch aus ökonomischer, rechtlicher und gesundheitswissenschaftlicher Perspektive.
Der Rat besteht derzeit aus folgenden Mitgliedern:
Prof. Dr. Claudia Hornberg (Vorsitzende), Universität Bielefeld
Prof. Dr. Manfred Niekisch (stellv. Vorsitzender)
Prof. Dr. Christian Calliess, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Claudia Kemfert, Hertie School of Governance und Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin
Prof. Dr. Wolfgang Lucht, Humboldt-Universität zu Berlin und Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker, Universität Siegen
Prof. Dr.-Ing. Vera Susanne Rotter, Technische Universität Berlin
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