Das am 26. Januar 2011 an Umweltminister Röttgen übergebene und zeitgleich veröffentlichte Sondergutachten des SRU "Wege zur 100 % erneuerbaren Stromversorgung" hat deutlich mehr zu bieten als eine Positionierung zur PV-Förderung, die derzeit die Schlagzeilen dominiert.
Der SRU stellt in seinem Gutachten eine konsistente und umfassende Strategie zur Verwirklichung eines nachhaltigen und vergleichsweise kostengünstigen Strommixes aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2050 vor. Die Kritik an der Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken, am Neubau von Kohlekraftwerken und die Warnung vor einem vorschnellen Wachstum einer relativ teuren Energiequelle müssen dabei als Teile dieses Gesamtkonzepts gesehen werden.
Veranstaltungsbericht:
Nach der Begrüßung durch den Präsidenten des OVG--Oberverwaltungsgerichtes, Herrn Jürgen Kipp, gab Prof. Dr. Martin Faulstich einen einführenden Überblick über das Gutachten.
Danach stellte Prof. Dr. Christian Calliess den Vorschlag des SRU für einen Bundesfachplan Stromübertragungsnetze zur Beschleunigung des Netzausbaus und der notwendigen Akzeptanzsicherung vor. Frau Prof. Dr. Karin Holm-Müller legte anschließend dar, wie das EEG--Erneuerbare-Energien-Gesetz an die neuen Herausforderungen, die durch die ambitionierte Zielsetzung des Gutachtens entstehen, angepasst werden kann. Schließlich gab Frau Prof. Dr. Miranda Schreurs einen Überblick zur Europäischen Flankierung des Übergangs mittels der Klima- und Energie-Roadmaps 2050.
Die angeregten Diskussionen wurden dann bei einem Imbiss bis in den späten Abend fortgesetzt.